Foto: W. Flume
4.1 Das Denkmal in der Grünfläche erinnert an die Abwehr der Separatistenbewegung im Rheinland. Nach dem Ersten Weltkrieg zielte die Ausrufung einer „Rheinischen Republik“ im Oktober 1923 in Koblenz auf die Abtrennung des Rheinlandes vom Deutschen Reich. Tatsächlich aber zogen vermeintliche Anhänger plündernd über das Land – mit verhängnisvollen Auswirkungen auf Honnef und Aegidienberg. In der nahen und weiten Umgebung entstand eine Bürgerwehr, die den Plünderern sehr bald weit überlegen war. Dennoch fanden bei Scharmützeln am 15./16. November in Himberg der Schmied Peter Staffel aus Hühnerberg (Station 1.7, 8.1) und in Hövel Theodor Weinz (Station 1.1, 1.5) den Tod. Racheakten fielen am gleichen Tag 14 meist jugendliche „Separatisten“ zum Opfer; ihre Körper wurden auf dem Friedhof in Aegidienberg verscharrt (Station 1.3). – 1983 wurden zum Denkmalfest auch Tafeln für die zwei Gefallenen und die drei Geiseln angebracht. Eine im November 2013, 90 Jahre nach den Ereignissen, enthüllte Steintafel nennt den Landarzt Fritz Rehdantz, Ortsvorsteher Michael Klein und den ehemaligen Frontoffizier Hermann Schneider, die den Widerstand gegen die „Separatisten“ organisierten.
4.2 An der Höveler Straße 2 liegt die unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhofanlage aus dem 19. Jahrhundert, mit dem weitgehend im Originalzustand erhaltenen eingeschossigen Wohnhaus und der ursprünglichen Scheune, beide von dorfgeschichtlicher und volkskundlicher Bedeutung
4.3 Wenige Meter nördlich, an der Ecke Aegidienberger Straße / Kochenbacher Straße, steht das 1697 errichtete älteste Wegekreuz Aegidienbergs, am Geschichtsweg stellvertretend für die über 30 anderen Wege- und Votivkreuze Aegidienbergs. Erwähnenswert sind weiterhin die Steinkreuze an der Ringstraße 5 aus dem späten 18. Jahrhundert, am Aegidiusplatz von 1822, auf dem Friedhof (neben der Kapelle) von 1844 und das bemalte Holzkreuz Am Kirchberg 15 aus dem 19. Jahrhundert.
4.4 Von hier aus geht der Blick nach Osten zur Autobahn A 3. Das durch Aegidienberger Gebiet führende Teilstück entstand 1937 – 1939, die parallel verlaufende ICE-Schnellfahrstrecke Köln – Rhein-Main 1997 – 2002, mit u. a. der Logebachtalbrücke im Ortsteil Hövel (Gesamtlänge 173 m), dem Aegidienberg-Tunnel (1240 m) und dem Rottbitze-Tunnel (709 m; Station 8), beide Tunnel in bergmännischer Bauweise. – Südlich der Brüngsberger Brücke ging 1988 das Gladbecker Geiseldrama zu Ende; dort erinnert ein Gedenkstein an Silke Bischoff, die am 18. August 1988 von einem der Geiselnehmer erschossen wurde.
4.5 An der westlichen Ortsgrenze führt von der Ittenbacher Straße (L 83) der Höveler Steig, ein traditionsreicher – heute aber nicht mehr benutzbarer –Versorgungsweg zwischen Berg- und Talgemeinden, in das Schmelztal. Über ihn und über den Butterweg (Station 1.6) erreichten im November 1923 die aus Honnef kommenden Separatisten Aegidienberg. Auch dieser historische Weg wurde nicht in den Wegeplan für das Naturschutzgebiet Siebengebirge übernommen.