1.10.2020 Rechtzeitig zum Tag der Stiftungen am 1. Oktober schüttete die Bürgerstiftungen in diesem Jahr die Erträge aus den Stiftungsfonds aus. Insgesamt konnten Schecks in Höhe von mehr als 5000 Euro an gemeinnützige Institutionen in Bad Honnef vergeben werden.
Bei der Veranstaltung im Rathaus der Stadt Bad Honnef standen die sechs Stifter im Mittelpunkt, deren Kapitaleinlagen eine wichtige Säule der Bürgerstiftung sind. Fast eine halbe Million Euro wurde von diesen Stiftern aufgebracht. Darunter auch Fonds mit sechsstelligen Beträgen. Dies macht etwa die Hälfte des gesamten Stiftungskapitals der Bürgerstiftung aus.
Ab einer Stiftungssumme von 25.000 Euro können Stifterinnen und Stifter einen eigenen Fonds einrichten. Sie wählen einen Namen für den Fonds und bestimmen selbst den Empfänger für den die Erträge dauerhaft bestimmt sind. Für Stifterinnen und Stifter liegt der Vorteil darin, dass sie sich nicht um die Verwaltungsfragen kümmern müssen, die eine eigene unabhängige Stiftung mit sich bringen würde. Alle Rechts- und Finanzangelegenheiten werden von der Bürgerstiftung übernommen.
Die neue Vorsitzende der Bürgerstiftung, Annette Stegger, stellte die sechs Stifter und ihre Empfänger vor. Persönlich anwesend war die Stifterin des Mauritz-Kulturstiftungsfonds, Ursula Mauritz. Über Jahrzehnte hatte sie den Kulturring in Bad Honnef geleitet und unter großem Einsatz dafür gesorgt, dass auch die Menschen in Bad Honnef namhafte Künstler und Künstlerinnen live erleben konnten. Zusammen mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann hatte sie eine Stiftung zur Förderung der Kultur in Bad Honnef eingerichtet. Vor drei Jahren begab sich die Stiftung unter das Dach der Bürgerstiftung. In diesem Jahr konnten fast 900 Euro an den Verein zur Förderung von Kunst und Kultur vergeben werden. Frau Mauritz übernahm die Scheckübergabe persönlich.
Michael Hannig, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins konnte gleich noch einen zweiten Scheck entgegen nehmen. Auch der Helmut-Kloss-Stiftungsfonds bedachte den Verein mit über 400 Euro. Der Stifter Helmut Kloss, der 2012 verstorben ist, unterstützte schon zu Lebzeiten viele Vereine und Institutionen in Bad Honnef. Der Kaufmann und Mitbegründer des heutigen HIT-Marktes war unter anderem Initiator des Vereins Aranka e.V., der ebenfalls heute noch durch den Helmut Kloss-Stiftungsfonds regelmäßig finanziell bedacht wird. Günter W. Raths nahm den Scheck dafür dankbar entgegen. Ganz besonders lag dem Träger des Bundesverdienstkreuzes zeitlebens der Fußball am Herzen. Deshalb gehört auch der Honnefer Fußballverein HFV heute zu den jährlichen Empfängern aus den Erträgen des Helmut Kloss-Stiftungsfonds.
Leider konnte aus gesundheitlichen Gründen der Stifter des Walter-Brodesser Stiftungsfonds nicht persönlich anwesend sein. Seit 2014 unterstützt Brodesser mit seinem Fonds jedes Jahr in gleichen Teilen den Förderkreis der gemeinnützigen Hohenhonnef GmbH sowie die Caritas St. Johann Baptist. Da die Zinserträge derzeit so gering sind, hat er sie großzügig mit einer Spende von eintausend Euro aufgestockt. Die Empfänger Dr.Heinz-Peter Gries und Ulla Berg vom Förderkreis Hohenhonnef sowie Sabine Langhammer von der Caritas zeigten sich sehr erfreut über diese wertvolle Unterstützung ihrer sozialen Arbeit.
Auch für die soziale Arbeit der Arbeiterwohlfahrt in Bad Honnef wurde wieder ein Scheck ausgestellt von der EBOS-Stiftung. Vorsitzende Rosemarie Schopp dankte dem Stifter, der bereits seit 2015 die Arbeit der AWO jedes Jahr mit einem Scheck unterstützt bisher selbst aber nicht in Erscheinung getreten ist.
Auch die Ökumenische Hospizbewegung erhält eine jährliche finanzielle Hilfe für ihre Arbeit. Der Geschwister Dr. Britz-Fonds schüttete den Betrag von 440 Euro aus. Beide Schwestern Britz, eine von ihnen war Ärztin in Bonn, hatten testamentarisch veranlasst, dass 50.000 Euro festgelegt werden sollten, um die Arbeit der Hospizbewegung zu fördern. Nach ihrem Tod wurde der Fonds eingerichtet.
Dankbar zeigte sich auch Hans-Günter Bambach vom Verein für Tier-, Natur- und Artenschutz. Sein Verein wurde erneut von der Jürgen Speer-Stiftung bedacht.
Zum Abschluss würdigte Stegger noch einmal den Gemeinsinn aller Stifterinnen und Stifter, die mit ihren Zustiftungen Jahr für Jahr helfen, dass ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit in Bad Honnef geleistet werden kann. Sie bezog dabei ausdrücklich auch diejenigen Stifterinnen und Stifter mit ein, die im Laufe der Jahre teilweise beachtliche Summen in den klassischen Kapitalstock der Bürgerstiftung eingezahlt haben – ohne einen konkreten Zweck festzulegen. Die daraus erwachsenen Erträge werden entsprechend den gemeldeten Hilfeersuchen ausgezahlt, jeweils in Absprache mit dem Stiftungsrat.